Einfluss der Tarifgestaltung auf das Mobilitätsverhalten bei Einsatz elektronischer Fahrgeldmanagementsysteme (EFM)
- Ansprechperson:
Prof. Dr.-Ing. Peter Vortisch
Dr.-Ing. Bastian Chlond
Dr.-Ing. Mathias Wirtz - Förderung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- Beginn:
2011
- Ende:
2013
Elektronische Verfahren im Bereich der Nutzungsentgelte im öffentlichen Verkehr werden als elektronische Fahrgeldmanagementsysteme (EFM) bezeichnet. Sie umfassen alle Systeme und Geschäftsprozesse, die den Vertrieb und die Benutzung von Tarifprodukten unter Einsatz elektronischer Medien abwickeln.
EFM–Systeme bieten u.a. für öffentliche Verkehre eine große Flexibilität in der Tarifgestaltung. Neben Pauschaltarifen lassen sich lineare Tarife oder mehrgliedrige Tarife realisieren. Mehrgliedrige Tarife bestehen üblicherweise aus einem pauschalen Grundpreis und einem darauf aufbauenden linearen Tarif.
EFM Systeme zeichnen die durch den Kunden in Anspruch genommene Leistung exakt auf. Dadurch können lineare Tarife auch bei Kurzstrecken die tatsächlich erbrachte Leistung berechnen und sind nicht mehr an eine grobräumliche Tarifwabenstruktur gebunden. Des Weiteren werden durch EFM Systeme Bestpreisabrechnungen ermöglicht, bei denen dem Kunden im Nachgang der für ihn günstigste Tarif zugerechnet wird. Diese Eigenschaften werden häufig unter dem Begriff der „höheren Tarifgerechtigkeit“ subsumiert.
Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, die Wirkung moderner Tarife, wie sie in EFM Systemen möglich sind, auf das Mobilitätsverhalten der Menschen zu untersuchen. Die Einflüsse verschiedener Tarifsysteme werden dabei mit Hilfe einer dynamischen Conjoint Analyse gemessen. Des Weiteren ist es das Ziel, die Stärke genereller Präferenzen für pauschale Tarife bei Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel zu messen.