MOP - Deutsches Mobilitätspanel
- Ansprechperson:
Prof. Dr.-Ing. Peter Vortisch
Dr.-Ing. Bastian Chlond
Lisa Ecke, M.Sc.
Miriam Magdolen, M.Sc.
Jan Vallée, M.Sc. - Förderung:
Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)
- Beginn:
1994
- Ende:
2024
Problemstellung
Eine effiziente Verkehrsinfrastruktur vorzuhalten und vorausschauend weiterzuentwickeln sind die Grundgedanken der Verkehrspolitik und Verkehrsplanung. Dazu werden ständig aktuelle Informationen über das Verkehrsgeschehen und das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung benötigt. Nur auf der Grundlage solcher Informationen kann die Verkehrsinfrastruktur so gestaltet werden, dass sie den Bedürfnissen der Menschen entspricht - heute und in der Zukunft.
Dazu erhebt das Deutsche Mobilitätspanel (MOP) seit 1994 jährlich Informationen zum Mobilitätsverhalten - zum Beispiel darüber wann, wozu, mit welchem Verkehrsmittel Menschen in Deutschland unterwegs sind.
Projektziel
Um ein Gesamtbild des Verkehrs in Deutschland zu erhalten, wird im MOP eine kontinuierliche Befragung im Ein-Jahres-Abstand durchgeführt, die zum Ziel hat, Trends im Verkehrsverhalten frühzeitig zu erkennen und Mobilitätsverhalten erklären zu können.
Methode
In der Studie werden Haushalte zu ihrem Mobilitätsverhalten im Alltag befragt. Die Haushaltsmitglieder füllen ein Tagebuch aus, in dem sie alle ihre Wege im Verlauf einer Woche berichten. Darüber hinaus werden im MOP alljährlich die Fahrleistungen mit Kraftfahrzeugen in Privathaushalten sowie die Kraftstoffverbrauchswerte erhoben.
Einzigartig ist dabei die Anlage als Panelerhebung. Hierbei werden denselben Personen ein jedes Jahr dieselben Fragen zu ihrem Mobilitätsverhalten gestellt. Die üblicherweise als Datenbasis verwendeten wiederholten Querschnitterhebungen hingegen erfassen das Mobilitätsverhalten bei jeder Erhebung von anderen Personen. Verhaltensänderungen aufgrund politischer oder planerischer Maßnahmen ein und derselben Person (intrapersonelle Veränderungen) können jedoch nur durch eine Panelerhebung erfasst werden.
Ein weiteres Charakteristikum ist die Verwendung einer Stichtagswoche. Das Mobilitätsverhalten der Befragten wird über den Zeitraum einer Woche, der Stichtagswoche, erhoben. Da das Mobilitätsverhalten des Menschen wie viele Verhaltensweisen durch Routinen bestimmt wird, kann bereits ein Großteil der Variation durch die Beobachtung einer Woche erfasst werden. Die Erhebung an nur einem Tag kann diese Variation kaum festhalten. Die Beobachtung während einer Stichtagswoche ist u.a. bei der Beschreibung des multimodalen Mobilitätsverhaltens notwendig. Multimodalität bezeichnet hier die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel über die Zeit für unterschiedliche Wege. Da im MOP durch die Erhebung einer Woche ein Großteil der Variationen im Mobilitätsverhalten erfasst wird, kann auch ein Großteil des multimodalen Mobilitätsverhaltens abgebildet werden.
Mit dieser Form der Erhebung und dem seit nun mehr 25 Jahren nahezu unverändertem Design hat das MOP weltweit Vorbildfunktion.
Aufgaben des IfV in diesem Projekt ist die wissenschaftliche Begleitung der Studie. Zentrale Bestandteile sind dabei die Datenplausibilisierung und -aufbereitung, Datenanalyse, sowie die methodische Weiterentwicklung des Erhebungsinstrumentes und des Studiendesigns.