bwirkt - Begleit- und Wirkungsforschung zum automatisierten und vernetzten Fahren auf dem TAF BW
- Ansprechperson:
PD Dr.-Ing. Martin Kagerbauer
Gabriel Wilkes, M.Sc.
Lukas Barthelmes, M.Sc. - Förderung:
Ministerium für Verkehr BW
- Projektbeteiligte:
FZI
eMobil BW - Beginn:
2019
- Ende:
2022
Seit Mai 2018 steht das Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg (TAF BW) für Forschungs- und Testvorhaben im Bereich vernetztes und automatisiertes Fahren zur Verfügung.
Es werden unter anderem fünf „Smart Mobility“-Projekte durchgeführt, die sich auf das TAF BW beziehen. Um das Wissen der unterschiedlichen Forschungsaktivitäten und Projekte des TAF BW zu bündeln und die Wirkungen der Projekte zu evaluieren wird eine unabhängige Begleit- und Wirkungsforschung durchgeführt. Die Begleit- und Wirkungsforschung verfolgt insgesamt das Ziel, Anwendungen auf dem TAF BW zu prüfen, sowie zu ermitteln inwiefern verkehrliche, technologische, gesellschaftliche und rechtliche Wirkungen festzustellen und wie diese zu bewerten sind.
Das Institut für Verkehrswesen untersucht im Rahmen der Begleitforschung zum TAF BW die verkehrlichen Wirkungen von automatisierten/autonomen Fahrzeugen (AF). Hierbei werden zum einen Aspekte der Verkehrsnachfrage und zum anderen des Verkehrsflusses betrachtet.
Im Modul der Verkehrsnachfrage werden die nutzerseitigen Wirkungen von AF im Personenverkehr modellhaft dargestellt. Hierzu werden AF in das Multi-Agenten-Verkehrsnachfragemodell mobiTopp für die Region Karlsruhe integriert. Als Eingangsdaten werden Ergebnisse des TAF BW, der Smart-Mobility-Projekte sowie weiterer Projekte des Instituts verwendet. Der räumliche Bezug ist das Stadtgebiet und Umland von Karlsruhe, mit Fokus auf dem Gebiet des TAF BW. Aspekte, die im Rahmen des Projekts untersucht werden, sind insbesondere die Anzahl von Mehr- und Wenigerfahrten, die Veränderung der Ziele in Bezug auf Raum und Art sowie die Veränderung der Verkehrsmittelwahl aufgrund von AF. Die Ergebnisse werden für zwei bis drei unterschiedliche Szenarien bestimmt.
Im zweiten Modul werden Verkehrsflussbezogene Wirkungen des AF ermittelt. Hierzu werden mittels der Sensorik des TAF sowie mit eigenen Messungen Kenngrößen des Verkehrsflusses und Fahrverhaltens wie Zeitbedarfswerte und Abstandsverhalten von AF bestimmt. Aufbauend auf den genannten Eingangsgrößen werden mikroskopische Verkehrsflusssimulationen durchgeführt. Für verschiedene Szenarien, hinsichtlich u.a. Durchdringungsgraden und Spezifikationen, werden damit letztlich die Implikationen des AF für relevante Kenngrößen wie Kapazitäten ermittelt.
Weitere Themen, die im Rahmen dieses Projekts von Partnern bearbeitet werden, sind Rechtsrahmen, gesellschaftliche Aspekte, Datenschutz und Technologie. Gemeinsam werden die Projektpartner schließlich den weiteren Forschungs- und Ausbaubedarf erarbeiten.